S und G Jahrbuch 2016

17 Stimme Gegenstimme Nicht gläserne Bürger - gläserne Medien, Politiker, Finanzmogule brauchen wir! Weltgeschehen unter der Volkslupe S&G Klarheit durch intelligente Analytiker Weniggehörtes - vom Volk fürs Volk! frei und unentgeltlich Inspirierend S&G DIE VÖLKER HABEN EIN RECHT AUF STIMME UND GEGENSTIMME Medienmüde?Dann Informationen von ... www.KLAGEMAUER.TV Jeden Abend ab 19.45 Uhr ~ Ausgabe 7/2016 ~ 13. Februar 2016 Anhaltender Widerstand bringt Regierung und Konzern zum Einlenken Quellen: [1] http://wolf-im-freihandelspelz.tumblr.com/post/70731268633/als-bolivianisches-wasser-noch-eine-investition [2] www.kla.tv/7368 | https://de.wikipedia.org/wiki/Humanit%C3%A4re_Aspekte_der_Milit%C3%A4rintervention_im_Jemen_2015 [3] www.washingtonsblog.com/2015/02/america-war93-time-222-239-years-since-1776.html | www.kla.tv/7318 aca. Auf Druck der Weltbank wurde 1999 die Konzession für die Wasserversorgung von Boliviens drittgrößter Stadt Cochabamba für 40 Jahre an die Gesellschaft Aguas del Tunari verkauft. Deren größter Anteilseigner ist u.a. das US-Unternehmen Bechtel. Folge war ein sehr starker Preisanstieg für Wasser, der schließlich zu heftigem Widerstand der Bevölkerung führte. Diesen versuchte die Regierung mit Polizei und Militär niederzuschlagen. Sogar das Kriegsrecht wurde verhängt. Doch als die Lage nach dem Tod eines 17-jährigen durch Polizeikräfte zu eskalieren drohte, musste die Regierung nachgeben, und der Konzern verließ im April 2000 das Land. Auf Basis eines Investorenschutzabkommens reichte daraufhin der Konzern Aguas del Tunari gegen Bolivien eine Schadensersatzklage über 50 Mio. US-Dollar vor einem zur Weltbankgruppe gehörenden Schiedsgericht ein. Nur aufgrund von weiter anhaltenden, jahrelangen Protesten gab der Konzern schließlich nach, und das Verfahren wurde gegen Zahlung eines symbolischen Betrages durch Bolivien eingestellt. Gerade dieser Fall zeigt, dass anhaltender Widerstand selbst Konzerne und Regierungen zum Umlenken bringen kann. Es macht auch klar, dass weit umfassendere Freihandelsabkommen wie TTIP* und TISA** gar nicht erst zustande kommen dürfen. [1] ham. Seit langem arbeiten US-amerikanische Globalstrategen an der Verwirklichung eines „amerikanischen Jahrhunderts“, einer „Neuen Weltordnung“ unter US-Vorherrschaft. Der Werdegang der selbsternannten „Weltpolizei“ USA zeichnet sich jedoch nicht durch rechtmäßige Politik und verantwortungsvolle Führerschaft aus. Dies verdeutlicht ein Blick auf die letzten 239 Jahre US-Geschichte: Seit Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1776 verging kein einziges Jahrzehnt, in dem die USA keinen Krieg führten. Von diesen 239 Jahren befanden sie sich 219 Jahre, also über 91 Prozent der Zeit, im offenen Krieg mit anderen Ländern. Während die ersten 120 Jahre vor allem von den Indianerkriegen geprägt waren, wurde in den folgenden 120 Jahren eine internationale Kriegsführung zum Normalzustand. Wohl kein anderer Weltstaat hat im Zeitvergleich auch nur annähernd so viele Kriege geführt und Chaos hervorgebracht wie die USA. Die Bilanz eines überzeugenden Weltpolizisten, der für Ordnung und Sicherheit sorgt, sähe grundlegend anders aus. Für echten Weltfrieden ist die sofortige Beendigung der USKriege und die Rehabilitation der geschädigten Völker notwendig – angefangen bei den Ureinwohnern Nordamerikas. [3] Warum gewisse Kriegsverbrechen geduldet werden el./sc. In unseren Medien bleiben manche Kriegsverbrechen fast unerwähnt. Warum? 1. Kriegsverbrechen werden geduldet, wenn dies der US-amerikanischen Führung, westlichen Rüstungskonzernen sowie Finanzmogulen dient. So verkaufte z.B. die USA in den letzten Jahren Waffen im Wert von über 5Mrd. Dollar (GB 1,9Mrd., FR 0,9 Mrd., DE 0,3 Mrd.) an die arabischen Golfstaaten. 2. Kriegsverbrechen werden geduldet, wenn dies die US-amerikanischen Interessen als Weltmacht begünstigt. Den USA seien erstarkende Nationen sowie Bündnisse eine Bedrohung, so US-Globalstratege George Friedman. Es sei „die zentrale Strategie der US-Geopolitik, konkurrierende Mächte gegeneinander aufzuhetzen und in den Krieg zu treiben“. 3. Kriegsverbrechen werden geduldet, da laut westlichen Politikern und Medien die US-Kriege (direkte oder Stellvertreterkriege) gerechtfertigt seien, um „Frieden, Sicherheit und Demokratie“ in der Welt zu garantieren. Doch Kriegsverbrechen konnten noch nie zu „Friede, Sicherheit und Demokratie“ führen. Mord, Krieg und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit gebraucht nur derjenige, welcher in seiner angestrebten Führungsrolle nicht legitimiert ist. [2] US-Geschichte beweist: USA als „Weltpolizei“ ungeeignet INTRO Beginnen wir mit der positiven Nachricht: Anhaltender Widerstand lohnt sich! Der Leitartikel zum Schiedsgerichtsverfahren gegen ein US-gesteuertes Wasserversorgungsunternehmen zeigt, dass selbst die Mächtigsten nachgeben müssen, wenn die Betroffenen nur eng und ausdauernd zusammenstehen. Diese Ausgabe mahnt aber auch die noch ungelösten Probleme an. So wird vor allem klar, dass noch akuter Handlungsbedarf besteht, die ungerechte und mörderische US-dominierte Weltordnung zu beenden. Doch die Zeit, sich dafür zusammenzutun, ist kurz. Wenn selbst der vergleichsweise „kleine“ Justizminister in Deutschland hart gegen Einwände am Kurs der Bundesregierung vorgeht, was wird dann der „große Bruder“ tun, der in aller Welt Kriege anzettelt? Die Redaktion (sl.) *TTIP = Freihandelsabkommen und Investorenschutzgesetz zwischen den USA und der EU **Ziel von TISA ist die Privatisierung von öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheits-, Wasser- und Energieversorgung sowie der Bildung „Mit Mord muss herrschen, wer den Thron geraubt.“ Friedrich Schiller, deutscher Dichter, Philosoph und Historiker, (1759–1805)

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