S&G Jahrbuch 2023

14 genannten frühen Machbarkeitsstudie an menschlichen Patienten zu testen. Stentrode wird in eine Vene in dem Teil des Endgehirns platziert, welcher alle mit der Bewegung verbundenen Signale erzeugt. Das Gerät soll Patienten, die an Lähmungen leiden, ermöglichen, digitale Geräte drahtlos durch Gedanken zu steuern. So werden unter dem menschenfreundlichen Argument der Heilung von Krankheiten potentiell menschenverachtende Machtinstrumente zur Überwachung und Kontrolle entwickelt. [3] Quellen: [3] www.kla.tv/23931 | https://siliconangle.com/2020/01/06/nextmind-shows-off-brain-computer-interface-ces/ | www.darpa.mil/program/next-generation-nonsurgical-neurotechnology | www.heise.de/news/Cyberpunk-Revisited-Warnung-vorunkontrollierten-Hirn-Computer-Schnittstellen-6315132.html [4] www.kla.tv/22963 [5] www.berliner-zeitung.de/gesundheitoekologie/biotechnologe-ohne-gehirnchip-wird-man-ein-mensch-zweiter-klasse-sein-li.171279?pid=true | www.biofaction.com/futurebody/ [6] www.kla.tv/24829 | www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/davos-2023-bigshots-aus-der-wirtschaft-sind-rar-beim-weltwirtschaftsforum-in-den-alpen-a-170dc982-41b6-4033-aba2-fa8a63d18537 Ausgabe 5/23 S&G Hand-Express lz/wic/ts. Im Januar 2023 traf sich die globale Elite aus Politik und Wirtschaft in Davos zum jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforum (WEF). Das Forum finanziert sich hauptsächlich durch seine 1.000 Mitgliedsunternehmen – typischerweise globale Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als fünf Milliarden US-Dollar. Im Vorfeld sprach der WEF-Gründer, Klaus Schwab, von einer multiplen Krise, die die Entscheider überfordere. Deutet Klaus Schwab mit dieser Aussage an, dass die „Entscheider“, also die Regierungen der Länder, mit den kommenden Krisen nicht mehr alleine fertig würden? In Klaus Schwabs Buch „Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution“ von 2018 schreibt die Rechtsanwältin Anne-Marie Allgrove den Sonderbeitrag „Ein Regelwerk auf der Grundlage der Menschenrechte“, der aufmerken lässt: „Technologien eröffnen den Menschen heute ungeheure Möglichkeiten, doch wir müssen unser Augenmerk auch weiterhin darauf richten, welche Auswirkungen Technologien auf Menschen, ihren Alltag und die Wahrnehmung ihrer Menschenrechte haben. Dies ist jedoch nicht mehr ausschließlich Staaten und internationalen Organisationen vorbehalten. Der private Sektor muss hier eine Führungsrolle übernehmen.“ Nochmals im Klartext: Nicht Regierungen oder Gesetzgeber, sondern private Organisationen sollen laut WEF und Klaus Schwab künftig entscheiden, welche Standards und Regelungen für moderne Technologien, die ein hohes Missbrauchspotenzial haben, gelten sollen. Wie kann es sein, dass ausgerechnet private Konzerne, die ja vor allen anderen von neuen Technologien profitieren, die Führungsrolle übernehmen sollen bei der Entwicklung und Einhaltung der Menschenrechte? Ist es da nicht ratsam, dem WEF gründlich auf die Finger zu schauen, damit die angekündigte Vierte Industrielle Revolution nicht zu einer Totalentmündigung von Bevölkerung und Staat wird? [6] vem. Mit dem Thema, warum wir Menschen immer weiter mit der Technologie verschmelzen und was den Menschen erwartet, wenn er an das Internet der Dinge angeschlossen wird, beschäftigt sich der Biotechnologe Markus Schmidt. Er arbeitet mit weiteren Wissenschaftlern an dem internationalen Forschungsprojekt „Future Body“. Im Interview mit der Berliner Zeitung äußerte sich der Wissenschaftler dazu wie folgt: „Die Neurotechnologie umfasst verschiedene Technologien und Prozesse, die unmittelbar mit unserem Nervensystem interagieren, etwa über Gehirn-Computer-Schnittstellen. Dazu gehört etwa das „Internet of Living Things“, mit dem das Gehirn mit dem Netz verbunden werden soll, oder Implantate im Körper, durch die man neue Sinne erhalten soll. […] Im Moment geht es bei der Neurotechnologie zwar noch um Technologien für Kranke oder Menschen mit Behinderungen. Doch die Optimierung geht immer weiter und bald werden diese Technologien wohl auch gesunde Menschen nutzen. […] Man muss bei diesem Trend natürlich nicht mitmachen, aber das wird immer schwieriger. […] Ohne Gehirnchip wird man zum Menschen zweiter Klasse, obwohl man gesund ist. Wir fragen uns: Wird ein normaler Mensch in Zukunft den Status haben, den heute ein Mensch mit Behinderung hat? Andererseits könnte es auch einen Selektionsvorteil für diejenigen geben, die keinen Gehirnchip haben. Vielleicht, weil sie dann nicht anfällig sind für Cyberangriffe.“[5] Schlusspunkt ● Lassen wir uns nicht von den Argumenten der Globalstrategen blenden und schauen auch auf die Kehrseite der Medaille, den der technologische Fortschritt mit sich bringt. Denn unsere menschliche Existenz geht weit über unser rationales Dasein hinaus. Wir sind Geistwesen mit unglaublichen, intuitiven Fähigkeiten – einzigartige Geschöpfe, die ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Individualität haben! Was wir sagen, fühlen, denken und handeln, hat eine unmittelbare Auswirkung auf unser Umfeld – keine künstliche Intelligenz kann diese Realität ersetzen. Machen wir uns daher bewusst: Jeder einzelne Mensch bestimmt auch mit seinem Konsumverhalten, wie weit diese Technologie unser Leben bestimmen wird. „Future Body“ und Menschen zweiter Klasse? Fortsetzung von Seite 1 „Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte.“ Edmund Burke, irisch-brit. Schriftsteller und Politiker (1729–1797) Potenzial der Totalüberwachung „Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann, um eine einstweilige Sicherheit zu erlangen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“ nach Benjamin Franklin, US-amerik. Staatsmann (1706–1790) *engl. Brain-Computer-Interface **Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten sap. Speichert eine Gehirn-Computer-Schnittstelle Ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen in einer Cloud, könnten Unternehmen oder andere autorisierte Personen Zugang zu Ihren intimsten und privatesten Informationen erhalten! Was wäre, wenn diese Technologie mit einem Sozialkreditsystem verbunden wird, wie es bereits in China Realität ist? Viele Staaten sympathisieren mit dem Sozialkreditsystem in China sowie einer einheitlichen digitalen Identität. Tugendhaftes Verhalten bringt Punkte und kann gegen Belohnungen eingetauscht werden. In China wird auch Fehlverhalten entsprechend sanktioniert. [4] Private Konzerne in Führungsrolle? Die Redaktion (wic./mm./lz./vem.)

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