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am./ss.
Der US-Senat hat vor
kurzem einen Bericht ver-
öffentlicht, wonach die CIA
nach 9/11, unter dem ehema-
ligen Präsidenten George W.
Bush, in geheimen ausländi-
schen Gefängnissen systema-
tisch gefoltert habe.
Der selbstkritische Bericht ge-
höre zu den „Sternstunden der
amerikanischen Demokratie“
schwärmt z.B. die Deutsche
Tagesschau in einem Kommen-
tar. Kann wirklich von einer
funktionierenden US-Demo-
kratie die Rede sein, wenn die
CIA selbst maβgeblich an der
Veröffentlichung des Berichtes
beteiligt war?
Dazu folgende Fakten: Auf
Druck der CIA wurde der Ori-
ginalreport von über 6.000 auf
524 Seiten gekürzt. Wichtige
Stellen, allem zuvor die Na-
men der Verantwortlichen wur-
den eingeschwärzt. Auch hat
die CIA nachweislich die Com-
puter des Untersuchungsaus-
schusses im Senat gehackt und
wichtige Daten rechtzeitig ge-
löscht. Fazit: Nach 9/11 wur-
den unter Folter Aussagen
erzwungen, welche unter an-
derem die bis heute andau-
ernden grausamen Kriege,
mit mehr als 1,7 Millionen*
Kriegstoten, legitimierten.
Erst wenn die Verantwort-
lichen wie George W. Bush,
Donald Rumsfeld und Dick
Cheney vor Gericht gezogen
werden, wird man wieder
von einer US-Demokratie
sprechen können.
[8]
Ausgabe 1/15
S&G Hand-Express
Quellen:
[5]
www.kla.tv/3920ǀ
www.ag-friedensforschung.de/themen/NATO-Krieg/ard-sendung.htmlǀ
http://de.ria.ru/infographiken/20140801/269172326.htmlǀ
http://media.mid.ru/video/2581.mp4[6]
www.phoenix.de/im_dialog_alfred_schier_mit_hans_dietrich_genscher/873278.htmǀ
Zeitung Abendland Nr.287, Dezember 2014, Seiten 5 u.6
[7]
www.kla.tv/4905ǀ
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/12/02/ukraine-us-investment-bankerin-ist-neue-finanzministerin/
[8]
www.kla.tv/4812ǀ
www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-cia-folterbericht-101.htmlǀ
www.faz.net/aktuell/politik/folterbericht-der-cia-barack-obama-will-folgen-milden-13311133.html
ǀ
www.spiegel.de/politik/ausland/cia-folterreport-analyse-des-feinstein-berichts-des-us-senats-a-1007554.html|
www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Body_Count_Opferzahlen2012.pdf[9]
www.kla.tv/4927|
Schlusspunkt ●
Auf der Suche, was denn
hier nun der Wahrheit ent-
spricht und was nicht, mö-
ge jeder aufrichtige Leser
auch die Stimme seines
Herzens berücksichtigen.
Wo immer man der Wahr-
heit nahe kommt, da wird
es einem, wie man so
schön sagt, leicht ums Herz.
Diese Leichtigkeit des Her-
zens wünschen wir allen
S&G-Lesern, -Verteilern
und -Kurieren!
[9]
Die Redaktion (brm.)
Kritik an verbaler Aufrüstung gegen Russland
Zwei humanitäre Katastrophen und die NATO …
dk./dd.
1999: Mit dem neu
kreierten Begriff „humanitäre
Katastrophe“ rechtfertigte
der damalige Verteidigungs-
minister Rudolf Scharping
die deutsche Beteiligung am
Kosovokrieg.
Obwohl es zu diesem Zeit-
punkt, gemä
β
einem OSZE-
Bericht, kaum Flüchtlinge
und nur 39 tote Armeeange-
hörige bei Kampfhandlun-
gen gab, lamentierte Herr
Scharping von 250.000
Flüchtlingen und einer nicht
zählbaren Anzahl von Toten.
Auf diese herbeigeredete „hu-
manitäre Katastrophe“ folg-
te eine der massivsten Luft-
kriegsoperationen der NATO
gegen das damalige Jugosla-
wien. Zu einer humanitären
Katastrophe mit tausenden
von toten Zivilisten kam es
dann tatsächlich durch die
NATO-Bombardierungen.
2014: Sergej Lavrov, rus-
sischer Außenminister, be-
richtete an einer Pressekon-
ferenz vom 6. August, dass
laut Informationen der UNO
mehr als 700.000 Ukrainer
die Grenze nach Russland
überquert und 130.000 da-
von offiziell um Asyl ge-
beten haben. Zudem seien,
nach offiziellen Angaben, in
der Ostukraine an die 3.000
Tote, davon weit über 1.000
unter der Zivilbevölkerung
sowie 3.500 Verletzte zu be-
klagen. Es zeige sich aber
deutlich, dass die westlichen
Medien kein Interesse an die-
ser sich momentan abspielen-
den, tatsächlichen humani-
tären Katastrophe bekunden
(siehe S&G 66/14).
Diese beiden Beispiele zei-
gen, wie willkürlich mit
der „Einschätzung“ einer hu-
manitären Katastrophe um-
gegangen wird, allem voran
durch die westlichen Medien,
Regierungen und Politiker.
[5]
US-Bankerin ist Finanzministerin der Ukraine
mbr./jm.
Am 2.12.2014 wurde
die amerikanische Investment-
bankerin Natalia Jaresko kur-
zerhand in der Ukraine einge-
bürgert, damit sie die Finanz-
ministerin in der neuen Regie-
rung von Premierminister Ja-
zenjuk sein kann.
Neben ihrem neuen Amt ist
Frau Jaresko gleichzeitig auch
Chefin eines staatlich amerika-
nischen Finanzinvestors mit
dem Namen WNISEF. Als
neue Finanzministerin der Uk-
raine ist es ihre wichtigste Auf-
gabe, Wege aus der Schulden-
krise für die nahezu bankrotte
Ukraine zu finden.
Dazu ist ein groß angelegtes
Privatisierungsprogramm ge-
plant: Staatliche Vermögens-
werte inklusive Bodenschätze
sollen an private Investoren
verkauft werden. Bei der Ge-
staltung einer solchen Privati-
sierung ist die Finanzminis-
terin diejenige, die entscheidet,
welches Vermögen des Staa-
tes an wen und zu welchem
Preis verkauft wird.
Als Chefin von WNISEF ist
sie daran interessiert die
wichtigsten und lukrativsten
staatlichen Vermögenswerte
zu einem möglichst günstigen
Preis zu kaufen. So ist die
Finanzministerin Verkäuferin
und Käuferin zugleich. Zu
wessen Gunsten wohl diese
Geschäfte ausgehen?
Es ist also durchaus verständ-
lich, wenn ukrainische Parla-
mentsabgeordnete sagen, dass
die Ukraine in aller Stille der
jüngste amerikanische Bundes-
staat geworden sei.
[7]
mab.
Der ehemalige Bundes-
auβ
enminister Hans-Dietrich
Genscher (FDP) warnte vor
verbaler Aufrüstung und for-
dert Verständnis für den rus-
sischen Präsidenten.
Den gegenwärtigen Sprachge-
brauch in der Auseinanderset-
zung mit Russland und Putin
hält Genscher für gefährlich
und mahnt zur Mä
β
igung:
„Ich bin der Meinung, dass
wir zunächst in der Sprache
insgesamt abrüsten sollten.“
In einem anderen Interview
wies er auf die unheimlichen
Folgen der gegenwärtigen
Verhetzung hin. Er erinnerte
daran, dass noch vor wenigen
Jahren Putin im Deutschen
Bundestag mit einer stehen-
den Ovation gefeiert worden
war.
Wie schnell sich doch die
Zeiten ändern, wenn sich ein
Staatsmann in den Augen der
selbsternannten US-Weltpoli-
zei nicht mehr politisch kor-
rekt verhält.
[6]
„Es lohnt sich, wenn man Politik mit diesem großen Land
(Russland) macht. Es gibt in Europa keine Stabilität
ohne Russland, und erst recht nicht gegen Russland.“
Hans-Dietrich Genscher (FDP), ehemaliger Bundesaußenminister
CIA-Folterbericht –Sternstunde derUS-Demokratie?
*nach einer Studie der
Internationalen Ärzte zur
Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)