S und G Jahrbuch 2012

Ausgabe 43/12 S&G Hand-Express ts. Mit Geld lässt sich alles kaufen, besonders im Internet. Laut Spiegel braucht es nur wenige Euro, um Twitter-Follower, Facebook-Freunde oder Likes (Vorlieben) zu erwerben. 500 Facebook-Likes für 39,90 Euro. Doch es geht auch billiger – 5.000 Follower für nur zehn Euro. Ist das ein schlechter Scherz? Nein, denn es wird höchstgefährlich, wenn Tausende von Stimmen für politische Zwecke oder Meinungsbeeinflussung, z.B. in der Ausgrenzung von Personen oder Firmen, eingekauft werden. Eine Beeinflussung der Internetnutzer findet durch Webdienste wie das WOT ohnehin statt. Dabei werden die Webseiten durch ein äußerst undurchsichtiges Verfahren als gut oder schlecht bewertet und damit könnten die Existenz und der Ruf von Menschen und Firmen ruiniert werden. Hunderttausende Internetnutzer vertrauen bereits den Einschätzungen des WOT. Wie können wir sicher sein, dass nicht auch hier Einzelne durch massiven Stimmenkauf die Bewertungen dominieren – und das anonym? mf. Von geplanter Obsoleszenz wird gesprochen, wenn in Konsumgütern gezielt Schwachstellen eingebaut werden, um die Produktlebensdauer zu verkürzen. Das führt dazu, dass Produkte oft vorzeitig, kurz nach Ablauf der (viel zu kurzen) Garantiezeit, schad- oder fehlerhaft werden. Häufig wird gleichzeitig dafür gesorgt, dass eine Reparatur übermäßig teuer wäre oder gar nicht erst möglich ist, sodass der Kunde das Produkt durch ein neues ersetzen will oder muss. So gibt es zum Beispiel von namhaften Hardware-Herstellern Drucker mit einem eingebauten ZählerChip, der nach einer bestimmten Anzahl gedruckter Seiten den Drucker lahm legt. Ließe sich der Chip auf Null zurückstellen, würde der Drucker wieder einwandfrei funktionieren. Ein weiteres Beispiel für Obsoleszenz ist das schon 1924 gegründete Phöbuskartell, in dem die nominale Brenndauer von Glühlampen international auf 1.000 Stunden festgelegt wurde, obwohl Glühbirnen viel länger brennen könnten. In teure Flachbildfernseher werden billige Elektrolytkondensatoren eingebaut, die oft kurz nach Ablauf der Garantiezeit durchbrennen. Es gibt eine Vielzahl von Produkten, bei denen aus Profitgier ganz gezielt die Lebensdauer verkürzt wird. So werden Energie und Rohstoffe sinnlos verschwendet. Wahre Umwelt - und Verbraucherschützer würden gegen die Verschleuderung von Ressourcen, die unnötigen Ausgaben und die Kostentreiberei vorgehen. ham. Wenn der Name des Kanzlerkandidaten der SPD „Steinbrück“ in nur einer Nachrichtensendung gebetsmühlenartig sechs- bis siebenmal genannt wird, und das gleich über mehrere Tage hinweg, dann kommt dies nicht von ungefähr. Public Relations, kurz PR, nennt man diese gezielte öffentliche Meinungsbeeinflussung nach allen Regeln der Werbekunst. Doch wer wird die Medien so geschlossen dazu aufgefordert haben? Aufschluss könnte ein Blick auf das letztjährige Treffen der einflussreichen Bilderberger-Gruppe in St. Moritz/ Schweiz bringen, wo die globale Elite des Geld- und Geschäftsadels mit führenden Medienvertretern und eigens geladenen potentiellen Regierungsanwärtern und eben auch mit Peer Steinbrück zusammentraf. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass einflussreiche Posten nach solchen Treffen neu besetzt wurden.* Die Aussage Steinbrücks, „Ich bin der richtige Mann fürs richtige Programm“, lässt jedenfalls aufhorchen. Auf welches „Programm“ ist er wohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit in St. Moritz eingeschworen worden? Steinbrück: noch kein Bundeskanzler, aber schon ein Bilderberger? * Helmut Schmidt, 1972 Gast beim Bilderberger-Treffen, 1973 Bundeskanzler Helmut Kohl, 1982 Bilderberger-Gast, noch 1982 Bundeskanzler Angela Merkel, 2005 Besuch bei den Bilderbergern, 2005 bereits Bundeskanzlerin Hermann van Rompuy, 2009 „Bilderberg-Dinner“, anschließend erster Präsident des EUMinisterrats (siehe S&G Nr. 19/12) Barack Obama, Juni 2008 bei den Bilderbergern, Dezember 2008 der 44. Präsident der USA. [Anm. Red.] Schlusspunkt ● „Bleibe nicht länger Zuschauer, werde Akteur. Entlarve die Maskerade, suche die Wahrheit und setze dich für sie ein. Ändere dich und dein Leben. So änderst du die Welt.“ Die Redaktion (jm.) jom. Immer häufiger führen Pharmaunternehmen die für eine Zulassung eines Medikaments in der EU oder in Deutschland erforderlichen Studien in Schwellen- und Entwicklungsländern durch. Allein 2011 starben in Indien 438 Probanden infolge solcher Tests. Experten halten die offiziellen Zahlen für viel zu niedrig, da die meisten Todesfälle nicht gemeldet werden. Durch diese Praxis sparen Pharmaunternehmen Zeit und Geld, außerdem sind die Sicherheitsstandards in diesen Ländern viel geringer. Die Patienten wissen oft nichts von ihrer Teilnahme an einer Studie und werden zur Teilnahme mehr oder weniger „gezwungen“. Ist es das, was wir uns unter Gesundheit vorstellen? Menschen sterben, damit wir leben? Pharmakonzerne nutzen die Armut und den weitgehend rechtsfreien Raum in Entwicklungsländern, um ihre Medikamente ohne die bei uns üblichen Standards und Auflagen zu testen. Im Namen der Förderung von Gesundheit und Leben nehmen sie bewusst den vielfachen Tod der Ärmsten der Armen als lebende Versuchskaninchen in Kauf. Schluss mit der Maskerade! Gesundheit auf Kosten der Ärmsten „Steinbrück, Steinbrück“, ruft’s aus dem Medien-Wald Geplante Obsoleszenz kontra Umwelt- und Verbraucherschutz Quellen: www.faz.net/-gqi-73i85 www.cbgnetwork.org/4590.html Quellen: www.mitwelt.org/ geplante-obsoleszenz.html www.struzyna.de/6203/7003.html derzirkel.wordpress.com/ 2011/02/26/geplante-obsoleszenz/ „Die Erde ist groß genug für die Bedürfnisse aller Menschen – aber nicht groß genug für die Gier Einzelner.“ Mahatma Gandhi Quellen: http://mywakenews.wordpress.com/ 2012/09/30/bilderberger-kandidatpeer-steinbruck-soll-bilderbergermerkel-ablosen/ WDR 5 Nachrichten vom 1.10.2012 Stimmenkauf im Internet Quellen: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ twitter-experiment-16-000-fake-followerfuer-club-molke-a-859643.html Vergl. auch S&G Nr. 12/12 „WOT“ 88

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