S&G Jahrbuch 2023

80 S&G Hand-Express Ausgabe 38/23: Abtreibungen – Bevölkerungsreduktion? Ist die Familienministerin gegen das Leben? str. Zu Beginn einer Gebetswache 2023 von40 Days for lifehat die deutsche Familienministerin Lisa Paus ein Gesetz angekündigt, welches Gebetswachen verbieten soll. Das war nicht der erste für eine Familienministerin sonderbar anmutende und lebensfeindliche Vorschlag von Paus. Kurz nachdem der Deutsche Bundestag 2022 das Werbeverbot für Abtreibungen gestrichen hatte, setzt sich Paus umgehend für weitere Schritte ein: Die Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen sollen für Ärzte verpflichtend zur Ausbildung gehören. Was dann unweigerlich auch zu mehr Abtreibungen führt, Angebot schafft Nachfrage. Aber damit nicht genug: Im Januar 2023 forderte sie gar die Abschaffung des § 218 StGB, nach dem Abtreibungen bis auf bestimmte Ausnahmen, unter Strafe stehen. Als Begründung nannte sie das „Menschenrecht auf reproduktive Selbstbestimmung“. Das Menschenrecht auf Leben scheint sie nicht zu interessieren – trotz entsprechender Urteile des Bundesverfassungsgerichts, wonach das werdende Leben im Mutterleib Vorrang vor dem Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren genießt. Dieser lebensschützende Aspekt ist auch im Strafgesetzbuch § 219 als Ziel für die Schwangerschaftsberatungen bestimmt. [7] Biographie offenbart die Widersprüche str. Wieso versuchen Beratungsstellen wiepro familia–was „für die Familie“ heißt oder Planned Parenthood – zu deutsch: „Geplante Elternschaft“ – friedliche Gebetswachen zu verhindern, statt um jede Unterstützung für das Leben froh zu sein? Aufschluss gibt „Unplanned“, die verfilmte Lebensgeschichte von Abby Johnson. Sie begann beiPlanned Parenthood mit einer Hilfstätigkeit und wurde Jahre später eine der erfolgreichsten Leiterinnen einer Abtreibungsklinik. Die Biographie verdeutlicht die eklatanten Widersprüche zwischen zur Schau gestelltem Helferimage und bitterer Realität des Abtreibungsgeschäfts. Der Zuschauer erfährt, dass diese milliardenschwere und mit allen Tricks arbeitende Organisation nichts mehr fürchtet als … Gebetswachen! Bis zu 70 % der Frauen verzichteten auf eine Abtreibung dauerhaft, wenn eine Gruppe vor der Klinik gebetet hat. Aus der Gebetsgruppe, welche vor der von Abby Johnson geleiteten Klinik betete, entstand 40 Days for life, eine Lebensrechtsorganisation die in vielen Ländern schwangeren Frauen Unterstützung bietet und regelmäßig Gebetswachen organisiert. Auch die 2019 in Pforzheim vor der pro-familiaBeratungsstelle, die zu den oben erwähnten Urteilen führte. [5] Weltweite Gebetswachen Die weltweit von40 Days for life regelmäßig auch in Deutschland organisierten Gebetswachen vor Abtreibungskliniken sind unter www.40daysforlife.com/en/vigil-search.aspx aufgelistet. Quellen: [5] https://www.youtube.com/watch?v=r4Zcjk3EAf8 [6] https://is.gd/KXCFWD | https://is.gd/DuIqE1 | https://is.gd/GoWnXC [7] https://is.gd/L6OPKN | https://is.gd/CTBugA | https://is.gd/z8Ah68 BVerfGE 39, 1 vom 25.2.1975 und 2 BvF 2/90 vom 28.5.1993 [8] https://bit.ly/3PB1KzX [9] https://www.bussgeldkatalog.org/tierschutz-voegel Schlusspunkt ● Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland nach erfolgter Beratung für alle Beteiligten straffrei. Wenn hingegen jemand das Ei eines Vogels zerstört – diesen quasi abtreibt –wird das in Baden-Württemberg mit einer Strafe von bis zu 50.000 Euro geahndet! Auch wenn Vergleiche oft hinken, es passt in das Bild mit den erschütternden Zahlen und Hintergründen bzgl. Abtreibungen. Vielleicht sind diese für den einen oder anderen aber auch ein Ansporn, sich für den Schutz der ungeborenen Kinder einzusetzen, damit auch diese ihr Leben leben können. [9] Die geistigen Wurzeln von Pro Familia pg. Hans Harmsen entwickelte während seines Studiums der Medizin und der Nationalökonomie ein eindeutiges Bekenntnis zur Rassenhygiene. Als Leiter der inneren Mission der evangelischen Kirche, heute Diakonisches Werk, prägte er 1931 aus der Situation der Weltwirtschaftskrise den Begriff der „differenzierten Fürsorge“. Im selben Jahr traf sich Harmsen mit Anstaltsleitern von Behinderten der Inneren Mission in Treysa (Hessen) zu einer Fachkonferenz für Eugenik, die sich zwei Jahre später „Ausschuss für Rassenhygiene und Rassenpflege“ nannte. Die Anstaltsleiter redeten weniger von der Heilung als von der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Hans Harmsen, Leiter des Referats „Gesundheitsfürsorge“ erklärte: „Dem Staat geben wir das Recht, Menschenleben zu vernichten – Verbrecher und im Kriege – weshalb verwehren wir ihm das Recht zur Vernichtung der lästigsten Existenzen?“ Im Jahr 1952 gründete er zusammen mit der deutschen Ärztin Anne-Marie Durand-Wever und der amerikanischen Eugenikerin Margaret Sanger den deutschen Ableger vonPlanned Parenthood, die Deutsche Gesellschaft für Ehe und Familie e.V. inKassel. Unter Harmsens Nachfolger, dem Frauenarzt Richard Kepp, wurde die Organisation als pro familia neu aufgestellt. Die Möglichkeit der „Vernichtung lästiger Existenzen“, zumindest im Mutterleib, wurde dann im Februar 1975, durch die Reform des Abtreibungsparagraphen erreicht. [6] Rassismus bei Abtreibungsorganisation MSI? ham. Neben Planned Parenthood betreibt MSI Reproductive Choices eines der größten Bevölkerungskontrollprogramme weltweit. Aufgrund der rassistisch-eugenischen Ideologie der Gründerin Marie Stopes (1880–1958) werden seit 2020 nur noch deren Initialen im Namen der Abtreibungsorganisation geführt. Stopes korrespondierte zu Lebzeiten mit Margaret Sanger und Adolf Hitler und glaubte an die Schaffung einer Superrasse. Sie gründete als Mitglied der Eugenics Society1921 die erste Klinik für Geburtenkontrolle in Großbritannien. Ihre Bemühungen um Verhütungsmittel für die Armen, konzentrierten sich auf ihre eugenischen Bedenken gegen die drohende „rassische Finsternis“. Stopes riet dazu, gemischtrassige Babys gleich nach der Geburt zu sterilisieren. 2017 beschuldigte die britische Care Quality Commission(CQC) MSI-Mitarbeitern Prämien zu zahlen, wenn sie Frauen zu Abtreibungen überreden. In Kenia setzte MSI ohne Wissen der Eltern 14-jährigen Mädchen in der Schule langjährige Verhütungsmittel ein. [8] Die Redaktion (str.)

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