S&G-Jahrbuch 2022

32 Amerikanische Geostrategen haben mehrfach klar geäußert, dass die US-Politik seit über 100 Jahren den Fokus darauf setzt, eine engere Verbindung zwischen den beiden größten europäischen Mächten, dem Jnanzstarken und mit ErJndergeist ausgestatteten Deutschland und dem rohsto5reichen Russland, zu verhindern, um wirtschaftlich und politisch selber die Nase vorne zu behalten. Nicht ohne Grund wurde deshalb der deutschen Nachkriegsgeneration von den westlichen Besatzern eine historische Angst vor den bedrohlichen Russen eingeimpft. Auch die aktuellen Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands mit Russland stehen unter massivem Beschuss seitens der US-Administration (siehe die ständige Torpedierung der Nordstream II-Pipeline für Erdgas). Ist vor diesem Hintergrund das Anheizen des Ukraine-KonAikts nicht bereits das perJde Einfädeln eines vernichtenden Nuklearkriegs auf europäischen Boden? Und zwar mit dem Ziel der absoluten Schwächung Europas (wie schon im 1. und 2. Weltkrieg), um die US-Administration weiterhin die Nr. 1 bleiben zu lassen. [8] Ausgabe 14/22: Ukrainekrieg S&G Hand-Express Quellen: [1-11] https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaperausgabe/nr-4-vom-15-maerz-2022.html brutal agieren, ausgeschaltet werden. Aufgrund dessen haben die russischen Streitkräfte bei den Angri5en vornehmlich militärische Ziele attackiert. Am 4.3.2022 hatte die russische Armee ca. doppelt so viele Tote zu beklagen wie die Ukraine an toten Zivilisten. [6] Nach dem Besuch von Macron sagte Putin unmissverständlich, dass er keine Atomwa5en einsetzen wolle. Sollte jedoch der Abstand zwischen der NATO und Russland zu gering sein, würde dies ungewollt zu Komplikationen führen. Kritisch wurde es am 11./12. Februar 2022 auf der Sicherheitskonferenz in München, als der ukrainische Staatschef Selenskyj mit Zustimmung der US-Administration erklärte, dass er Nuklearwa5en und Trägerraketen bescha5en würde. Das war aber in dem Abkommen von Budapest 1994 ausgeschlossen worden. Als dann noch die NATO mit dem Einsatz von Atomraketen drohte, setzte Putin am 27. Februar 2022 seine Nuklearkräfte in den Alarmzustand Stufe 1. Doch er machte klar, dass er Atomwa5en nur im äußersten Verteidigungsfall einsetzen würde. [9] Putin warnt vor dem Einsatz von Atomwa?en Der Unabhängigkeitskampf der Krim Im Januar 1991, also noch während der Zeit der Sowjetunion, hat die Krim ein Referendum durchgeführt, um Russland anzugehören und nicht mehr der Ukraine. So ist sie eine autonome Sowjetrepublik geworden. Wichtig ist zu wissen, dass die Krim sich für unabhängig erklärt hat, bevor die Ukraine unabhängig wurde. Die Krim hatte ihre eigene Verfassung mit ihren eigenen Behörden. Zu diesem Zeitpunkt betrachtete sich die überwiegend russischsprachige Krim nicht als Teil der Ukraine, sondern sie verstand sich als von ihr unabhängig. Aber die Ukraine akzeptierte dies nicht. 1995 stürzte die Ukraine die Regierung der Krim mit Spezialeinheiten und erklärte ihre Verfassung für ungültig. Nun regierte durch diesen illegalen Putsch die Ukraine die Krim. 2014 gab es aufgrund des Maidan-Putsches, des nachfolgenden Odessa-Massakers und aus Sorge vor ähnlichen Entwicklungen ein erneutes Referendum der Krim, in dem die Bevölkerung die Behörden ermächtigte, Russland um Aufnahme zu bitten. Treibende Kraft für den Anschluss war somit nicht Russland, sondern der ausdrückliche Wunsch der Krim-Bevölkerung. [10] In einem Nuklear-Krieg wäre Europa das Schlachtfeld! Spiel der EU mit der Ukraine Im Herbst 2013 drängte die EU die Ukraine, ein Handels- und Wirtschaftsabkommen mit ihr abzuschließen. Doch es war nicht unproblematisch, denn die ukrainische Industrie und Landwirtschaft arbeiteten eng mit Russland zusammen. Bezüglich der Qualität und Produkte war die Ukraine auf Russland ausgerichtet und nicht auf westliche Standards. Qualitativ konnte die Ukraine im Wettbewerb mit dem europäischen Markt kaum bestehen. Aus diesem Grund wollte die damalige ukrainische Regierung unter Janukowytsch zwei Abkommen schließen, eins mit Russland und eins mit der EU. Doch die EU, in der Person von Barroso, verlangte von der Ukraine, sich zwischen Russland und der EU zu entscheiden. Mit dem vom Westen angeheizten Maidan-Putsch 2014 und der Vertreibung Janukowytschs wurde dann der Spaltkeil endgültig zwischen die Ukraine und Russland getrieben. [11] Schlusspunkt ● Seit Mitte März ist die Lage in der Ukraine explodiert, d.h. die Zivilbevölkerung steht sehr unter Beschuss. Ob es sich hier ähnlich wie bei den Maidan-Unruhen 2014 um eine US-gesteuerte Inszenierung der US-Administration handelt, bleibt zunächst reine Spekulation. Zur Erinnerung: Seinerzeit brachte eine dritte Partei im Hintergrund, nämlich US-angeheuerte Scharfschützen, durch Todesschüsse auf beide Fronten die Situation zum Überkochen. – Bei all den vielen Diskussionen und dem Ringen um das Gesamtbild sollte eines im Vordergrund bleiben: Wir lassen uns im Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit nicht spalten. Die Redaktion (hm.) Während sich der Angri5 Russlands Bauds Ansicht nach nicht gegen die ukrainische Bevölkerung richtet und weder Gas- noch Strom- oder Wasserwerke zerstört werden, hat der Westen eine gegenteilige Strategie. Als die Amerikaner im Irak, in Libyen und vielen anderen Ländern angri5en, zerstörten sie zuerst die Strom- und Wasserversorgung und die gesamte Infrastruktur und bombardierten die Bevölkerung. Warum geht der Westen so vor? Die Strategen gehen davon aus, wenn man die Infrastruktur zerstört, wird es in der Bevölkerung einen Aufstand gegen die Regierung oder den Diktator geben, den man so los wird. Das war auch die Strategie während des Zweiten Weltkriegs, als man deutsche Städte wie Köln, Berlin, Hamburg oder Dresden bombardierte. Man zielte direkt auf die Zivilbevölkerung, damit es zu einem Aufstand kommt. Die Theorie des Militärs lautet: Die angegri5ene Regierung verliert durch einen Aufstand ihre Macht. Dann hat der Angreifer den Krieg gewonnen, ohne eigene Truppen zu gefährden. Das Elend der Bevölkerung spielt für diese Strategen keine Rolle. [7] Wie der Westen Kriege führt Fortsetzung von Seite 1

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=