S&G Jahrbuch 2017

88 Ausgabe 42/17: Entwicklungshilfe S&G Hand-Express Quellen: [6] www.theeuropean.de/rainer-zitelmann/12004-kritik- der-entwicklungshilfe | Buch: Dambisa Moyo, Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann, Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2012. [7] http://eebenbarlowsmilitaryandsecurityblog.blogspot.de | https://jungefreiheit.de/service/archiv?artikel=archiv17/ 2017200512jf.htm [8] www.journalistenwatch.com/2017/07/18/schon- wieder-ein-clinton-toter | www.karibik-news.com/news/4649-wie-die- clinton-stiftung-sich-am-armen-haiti-bereichert.html | https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/09/10/analyst-untersucht- clinton-stiftung-und-kommt-zu-vernichtendem-urteil/ [9] www.welt.de/politik/deutschland/article5719860/Brot-fuer-die-Welt- kritisiert-FDP-Minister-Niebel.html „Entwicklungshilfe nimmt das Geld der Armen in den reichen Ländern und gibt es den Reichen in den armen Ländern.“ A. M. Saleh, Journalist aus Tansania ag. Ökonomin Dr. Dambisa Moyo aus Sambia warnte be- reits 2009 vor einer unkontrol- lierten Migration von Flücht- lingen nach Europa. Eine Ur- sache sei die zunehmende Ver- armung des Kontinents auf Grund von Entwicklungshilfe! Zwischen 1970 und 1998, der Zeit der höchsten Hilfeleistun- gen an Afrika, sei die Armut von elf % auf 66 % gestiegen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegten demnach, dass die Entwicklungshilfe das Wachstum verhindert habe. Wie das? Ausländische Hilfszah- lungen ließen korrupte Regie- rungen aufsprießen, welche mehr als 85 % der Fördergelder zweckentfremdeten. Aufgrund persönlicher Bereicherung und fehlender Rechtsstaatlichkeit seitens der Regierungen sank die Investitionsbereitschaft von einheimischen Unternehmern. Große Summen an Hilfsgeldern brachten eine Kultur der Abhän- gigkeit und Vetternwirtschaft hervor. Die zunehmende Per- spektivlosigkeit vieler Afrikaner lässt sie ihre Zukunft woanders suchen, so dass eine weitere Zunahme der Flüchtlingsströme nach Europa zu erwarten ist. [6] *STTEP: Specialised Tasks, Training, Equipment and Protection International Entwicklungshilfe erzeugt Flüchtlingsströme nach Europa Terrorgruppe Boko Haram vom Westen unterstützt? ag . Seit Jahrzehnten leiden afri- kanische Völker immer wieder unter brutalem Terror, wie z.B. Nigeria unter der radikal-isla- mistischen Boko Haram. Diese für westliche Mächte schein- bar unbesiegbare Terrormiliz konnte 2016 vom privaten Militärdienstleister STTEP* in nur drei Monaten komplett aus dem Nordosten Nigerias ge- drängt werden. STTEP koope- riert mit afrikanischen Regie- rungen, bildet deren Soldaten aus und geht effektiv gegen Terrorbanden vor, um die Zi- vilbevölkerung vor Mord, Ver- gewaltigung und Hungerkatas- trophen zu schützen. Eeben Barlow, Chef von STTEP, sagt, dass es für den Westen ein Leichtes wäre, die Basislager von Terrormilizen zu zerstören, aber kein echtes Interesse da- ran bestehe. Stattdessen werde STTEP durch mediale Verun- glimpfung vom Westen ver- folgt. Die Weltbank und die USA übten Druck auf afrika- nische Regierungen aus, sobald diese STTEP engagierten. Ee- ben Barlow nennt den Grund dafür: „Wir setzen unser Leben aufs Spiel … Trotzdem bleibt STTEP unter Beschuss von Mächten, die heimlich den Terrorismus unterstützen, um Konflikte und Chaos zu schü- ren, aber nach außen so tun, als würden sie ihn bekämpfen … Sie verschleiern ihre Politik der ökonomischen Sabotage und der Destabilisierung zu Gunsten der Ausbeutung afri- kanischer Rohstoffe für multi- nationale Großkonzerne.“ [7] Die Selbstbereicherung der Clinton-Stiftung in Haiti mv. Im Jahr 2015 kam es in Haiti immer wieder zu Protes- ten vor den Büros der Clinton Stiftung, die sich als Wohltäter für die Erdbebenopfer von 2010 präsentierte. Rechnungs- prüfer Charles Ortel deckte ei- nen Filz von geschäftewit- ternden Geldgebern und der damaligen US-Außenministe- rin Hillary Clinton auf. So er- hielt Großinvestor Warren Buf- fet den Auftrag und Gelder zum Bau von Fertighäusern für die Erdbebenopfer. Gebaut wurden instabile, überteuerte Fertighäuser mit einem gesund- heitsschädlichen Formalde- hydanteil im Baustoff sowie schlechter Lüftung und Hit- zestau. Die Bewohner wurden krank und verließen die un- tauglichen Häuser. Auch der Industriepark Caracol gab An- lass zum Protest. Das Hunderte- Millionen-Dollar-Projekt wur- de von der US-Regierung mit Steuergeldern unterstützt. Die Bauern mussten dafür ihr gutes Ackerland gegen schlechtes Land eintauschen. Tausende an versprochenen Jobs blieben aus. Charles Ortel ermittelte, dass 2013 von ca. 140 Mio. Dollar nur rund 9 Mio. Dollar für direkte Hilfsmaßnahmen, der Hauptteil jedoch für „Ver- waltung, Reisen, Gehälter und Boni“ ausgegeben wurde. [8] ag . Im Jahr 2010 forderte der damalige deutsche Entwick- lungsminister Dirk Niebel 14 Mio. Euro aus dem Entwick- lungsetat für Impfstoff gegen Schweinegrippe in Afrika an. Die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug- Weitzel, kritisierte dies als Ge- fälligkeit an die Pharmaindus- trie und hielt es für problema- tisch, dass Niebel die Schweine- grippe als ernstes Problem sehe, nur weil es in Deutschland ge- rade eine Überproduktion an Impfstoff gebe. [9] Gewinnbringende Entsorgung überschüssiger Impfstoffe in Afrika Schlusspunkt ● Ist nun jede Hilfe in Entwicklungsländern schlecht? Ganz sicher nicht! Unterstützung verdienen die Werke, die aus echter Fürsorge die Menschen vor Ort auf eigene Füße stellen. Schlecht jedoch ist eine verlogene Politik der Versklavung und Verelendung ganzer Nationen unter dem Vorwand der Hilfe. Diese Politik nutzt die Mitleidsemotionen in der westlichen Bevölkerung schonungslos aus, um angesichts lei- dender Menschen eine hohe Akzeptanz für ihre sogenannte Entwicklungshilfe zu erreichen. Hilfs- gelder werden an korrupte „Eliten“ in Entwicklungs- ländern gezahlt, um ungehindert Rohstoffe plün- dern zu können. Derartiger Betrug gehört ans Licht! Möchten Sie Teil unseres Aufklärungs- netzwerkes werden, melden Sie sich gern unter SuG@infopool.info Die Redaktion (mv./ag.)

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