S und G Jahrbuch 2016

125 Stimme Gegenstimme Nicht gläserne Bürger - gläserne Medien, Politiker, Finanzmogule brauchen wir! Weltgeschehen unter der Volkslupe S&G Klarheit durch intelligente Analytiker Weniggehörtes - vom Volk fürs Volk! frei und unentgeltlich Inspirierend S&G DIE VÖLKER HABEN EIN RECHT AUF STIMME UND GEGENSTIMME Medienmüde?Dann Informationen von ... www.KLAGEMAUER.TV Jeden Abend ab 19.45 Uhr 9. Dezember 2016 ~ Ausgabe 61/2016 ~ Manipulationstechniken Der Medien INTRO Öffentlich rechtliche Radiound Fernsehkanäle wie ARD und ZDF in Deutschland oder das SRF* in der Schweiz haben einen großen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Doch wie objektiv und kritisch berichten die öffentlichen Sender und andere wichtige Medienunternehmen über geopolitische Themen? Um diese Frage zu beantworten, haben mehrere Schweizer Medienwissenschaftler ein Forschungsprojekt zu geopolitischer Propaganda, vor allem in Schweizer Medien, in die Hand genommen. Dabei wurden in mehreren Studien verschiedene Medienkanäle untersucht. Das ernüchternde Resultat der Forscher, ob öffentliches Fernsehen oder Lokalradio, ob Boulevardoder „seriöse“ Tageszeitung: Wenn es um Geopolitik und Kriege geht, berichten die etablierten Medien erstaunlich gleichartig und einseitig. So untersuchte das Forscherteam beispielsweise in einer systematischen Analyse die SRF- und ZDF-Berichterstattung zum Angriff am 19.9.2016 auf einen Hilfskonvoi des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds und der UNO in der Nähe von Aleppo. Das Resultat: In allen untersuchten Beiträgen zu diesem Thema wurden massive Propaganda- und Manipulationstechniken festgestellt. Diese S&G zeigt anhand dieser Studie auf, welche perfiden Techniken die Leitmedien zur Manipulation der Bevölkerung nutzen. [1] Die Redaktion (and.) Auslassung von wichtigen Hintergrundinformationen Verwendung von einseitigen Quellen mas./br. Eine in den Leitmedien oft angewendete Methode ist die Auslassung von Kontext. Das bedeutet, dass dem Publikum wichtige Hintergrundinformationen vorenthalten werden, die, um ein Gesamtbild der Lage zu erhalten, unverzichtbar sind. So wurde z.B. in allen untersuchten SRF-Sendungen davon gesprochen, dass die syrische Regierung dieWaffenruhe beendigt hatte. Es wurde jedoch nicht erwähnt, aus welchem Grund dies geschah: Die syrische Regierung zählte vorher über 300 dokumentierte Verletzungen der Waffenruhe durch die Rebellen, sodass sie gezwungen war einzugreifen! Ein weiteres Beispiel für die Auslassung von Informationen betrifft den Umstand, dass die Konfliktpartei Syrien/Russland, ungeachtet der gegen sie erhobenen Anschuldigungen, in keinem der Beiträge selbst zu Wort kam. In allen identifizierten Fällen von ausgelassenen Kontextund Hintergrundinformationen fiel deren Unterdrückung zu Ungunsten von Russland und Syrien aus. Viele ähnliche Beispiele zeigen, dass dies kein Einzelfall, sondern eine gängige Methode ist, die nicht nur beim SRF, sondern bei praktisch allen nennenswerten Leitmedien angewandt wird. [2] Manipulation durch abhängige Experten ns. Interviews mit sogenannten „unabhängigen“ Experten sollen dem Publikum vordergründig Nachrichtenmeldungen kommentieren. Doch wenn man die Verbindungen dieser Experten genauer untersucht, stellt man fest, dass sie meist von großen Organisationen gesteuert und bezahlt werden. Dies zeigte sich beispielsweise in einem SRF-Interview mit Guido Steinberg, einem Vertreter der deutschen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), zu dem Angriff vom 19.9.2016 auf einen Hilfskonvoi in der Nähe von Aleppo. Die SWP wird hauptsächlich von der deutschen Bundesregierung und somit von einem Mitglied der Konfliktpartei USA/NATO finanziert. Zudem ist der Leiter der SWP Mitglied in zahlreichen hochkarätig US-gesteuerten Transatlantik-Netzwerken. Bei der SWP muss deshalb von einer transatlantischen Denkfabrik (Think Tank) gesprochen werden. Was als neutrale Expertenstimme dargestellt wird, ist in Wahrheit ein Interessenvertreter der US-Regierung und der NATO. [4] „Um den Propagandakrieg zu gewinnen, […] greift man gelegentlich ruhig zur schlichten Fälschung, am häufigsten dergestalt, dass man die Perspektiven und die Bezüge verschiebt, was sich auf verschiedene Weise machen lässt, von denen die einfachste und die häufigste die Lüge durch Weglassen und Verschweigen ist.“ Jean Queval, französischer Journalist und Medienkritiker (1913–1990) dan. Zur Untermauerung von Nachrichtenmeldungen werden meist Drittquellen zitiert, die nicht direkt zu einer der Konfliktparteien gehören. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass es sich hier um unabhängige und neutrale Quellen handelt. Am Beispiel der SRF-Berichterstattung lässt sich aber nachweisen, dass die Quellenauswahl sehr einseitig ausfällt. In den untersuchten Sendungen wurden insgesamt vier Drittquellen verwendet. Während die UNO als neutral angesehen wird, sind die drei anderen Organisationen klar der syrischen Opposition oder der USA/NATO zuzurechnen: Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in England wird von einem syrischen Exilanten betrieben und steht, wie SRF selbst zugibt, den Rebellen nahe. Die Zivilschutzorganisation White Helmets wird unter anderem von den USA, England und Deutschland finanziert und operiert ausschließlich auf dem Gebiet der syrischen Rebellen (siehe S&G 51/2016). Aleppo24 wird selbst von der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) als eine Rebellengruppe beschrieben. Jedoch suggerierte SRF dem Publikum oft eine scheinbare Neutralität der verwendeten Quellen, und keine war indes Syrien oder Russland zuzurechnen, obwohl es deren zur Genüge gäbe. Durch diese einseitige Quellenwahl macht sich das SRF zumPropagandainstrument der westlichen Kriegstreiber. [3] Quellen: [1] https://swisspropaganda. wordpress.com/2016/05/01/forschung sprojekt-swiss-propaganda/ | https://swisspropaganda.wordpress.co m/srf-propaganda-analyse/ [2] https://swisspropaganda. wordpress.com/srf-propagandaanalyse/ | SRF-Propaganda-Analyse 2016, S. 7 [3] https://swisspropaganda. wordpress.com/srf-propagandaanalyse/ | SRF-Propaganda-Analyse 2016, S. 5-6 [4] https://swisspropaganda. wordpress.com/srf-propagandaanalyse/ | SRF-Propaganda-Analyse 2016, S. 6 *Schweizer Radio und Fernsehen

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