S und G Jahrbuch 2015

92 Ausgabe 43/15 S&G Hand-Express Durch Wiedereinstieg Japans in die Atomkraft den Weg zu Atomwaffen freihalten? fk./rs. In Russland wurden 2014 die Gentechnikimporte per Gesetz drastisch beschränkt und der Anbau blieb verboten. Laut Präsident Wladimir Putin gelte es, „unseren eigenen Markt und vor allem unsere Bürger vor der Gentechnik zu schützen“. Im November 2014 startete von Russland ausgehend die bislang gröβte und detaillierteste Langzeitstudie zu genmanipulierten Nahrungsmitteln und den damit verbundenen Pestiziden. Für die Unabhängigkeit sollen Forscher aus aller Welt, unter anderem aus den USA, Italien und Russland, sorgen. Die aus dem Privatsektor stammenden Verantwortlichen versichern, man wolle die vollständigen Daten und Ergebnisse der Studie für alle Welt veröffentlichen. Bei gesicherten negativen Ergebnissen könnte die gesamte Gentechnikindustrie zusammenbrechen. Dies dürfte ein weiterer Grund dafür sein, warum im Westen gegen Russland weiterhin so gehetzt wird. [7] Quellen: [5] www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article145059242/Japan-kehrt-zur-Atomenergiezurueck.html  Informationen am Morgen, Hanefeld,Jürgen: Japan fährt ersten Atomreaktor hoch, DLF, 11.8.2015, 6:11  Holger Strohm: Film „Friedlich in die Katastrophe“ von COSMIC CADER, 2012[6] Zeitschrift Zeitenschrift 83/2015, S. 30,31 www.gurufocus.com/forum/read.php?1,104835,104835#msg-104835 [7] Zeitschrift Zeitenschrift 83/2015, S.32 [8] www.ernaehrungssouveraenitaet.ch [9] Zeitschrift Zeitenschrift 83/2015, S.31 kf./in. Einer der gröβten Förderer der Gentechnik ist Microsoftgründer Bill Gates mit der nach ihm und seiner Frau Melinda benannten Stiftung. Aktuell forscht diese an genmanipulierten Bananen, die ab 2020 in Uganda und anderen ostafrikanischen Ländern angebaut werden sollen. Die Gates-Stiftung arbeitet eng mit der Rockefeller-Stiftung zusammen, die seit jeher mit der Gentechnik und der Bevölkerungsreduktion eng verknüpft ist. Über seine Stiftung zahlt Gates nicht nur keine Steuern, sondern investiert auch in Groβkonzerne wie Monsanto, Coca-Cola und auch in Banken wie GoldmanSachs. So hielt seine Stiftung zwischendurch auch 500.000 Aktien des Gentechnikkonzerns Monsanto. 2006 riefen die Gates- und die Rockefeller-Stiftung die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA) ins Leben. Gemeint ist damit eine Gentechnikrevolution. Doch auch auf dem ärmsten Kontinent wollen die meisten Menschen, und sogar einige Regierungen, nichts mit Gentechnik zu tun haben. 2014 erklärte der PräsidentGambias, Yahya Jammeh: „Das Land wird niemals Gentechnahrung aktzeptieren, denn Gambia sei rein biologischer Produktion verpflichtet.“ [6] „Global verlaufen die Fronten bei der Gen- technik zunehmend ähnlich wie in der Geopolitik. Russland und China wurden gentechnikkritischer, während US-Vasallenstaaten wie die Ukraine, voll auf patentierte Saaten setzen wollen. Sowohl Russland als auch China luden in der jüngeren Vergangenheit Gentechnikkritiker aus aller Welt ein, wie z.B. den deutschen Bauern Gottfried Glöckner, der nach der Verfütterung von Genmais seine ganze Rinderherde verlor. China schickte daraufhin mehrere Schiffsladungen mit Genmais zurück in die USA, weil darin Spuren nicht zugelassener genmanipulierter Organismen festgestellt wurden.“ Wenn diesem Beispiel von China weitere Länder folgen und wir als Konsumenten darauf achten, keine genmanipulierten Lebensmittel zu kaufen, dann wird der Tag kommen, an dem keine genmanipulierten Lebensmittel mehr angebaut werden, weder für Mensch noch für Tier! [9] Die Redaktion (brm.) China schickt Genmais zurück an den Absender Putin will Bevölkerung vor Gentechnik schützen! Schweizer Volksinitiative für Ernährungssouveränität sr. Die Initiative fordert, dass sich der Bund für eine vielfältige, bäuerliche und gentechnikfreie Landwirtschaft einsetzt. Für eine Landwirtschaft, die kommenden Generationen eine Zukunft bietet und ihnen den Zugang zu Land garantiert und die auch dank fairer Preise den Landwirten sowie ihren Angestellten ein gerechtes Einkommen sichert. So geht es dabei auch um die Stärkung kurzer Kreisläufe und darum, die regionale Produktion zu ermöglichen und zu beleben. Damit werden in den Regionen Arbeitsplätze erhalten, Transporte beschränkt und eine bessere Rückverfolgbarkeit der Produkte garantiert. Weiter fordert die Initiative eine Landwirtschafts- und Ernährungspolitik, welche sich an den Erwartungen der Bevölkerung ausrichtet. Die Bevölkerung kann im Respekt gegenüber anderen Regionen souverän über ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik bestimmen. Das sind doch gute Gründe, diese Initiative zu unterstützen. Den Unterschriftenbogen für Schweizer Stimmberechtigte finden Sie auf www.ernaeh rungssouveraenitaet.ch. [8] Gentechnik-Förderer Bill Gates ag./bm. Die Mehrheit der japanischen Bevölkerung lehnt nach der Kernreaktorkatastrophe in Fukushima die Wiederinbetriebnahme der insgesamt 43 noch funktionstüchtigen Atomanlagen ab. Trotzdem hat Japan am 11.8.2015 wieder einen Kernreaktor in Betrieb genommen. Der Sprecher des japanischen Wirtschaftsdachverbandes Keidanren betonte die wirtschaftliche Effizienz der Kernenergie. Doch ist sie das wirklich? Zur Situation in Deutschland sagt Dr. Holger Strohm, dass die Atomindustrie, mit bisher weit über 200 Mrd. €, die höchst subventionierte Industrie überhaupt sei. Die Atomindustrie wäre sofort bankrott, wenn sie die wirklichen Kosten selber tragen würde. Die Rechnung bezahle die Bevölkerung und sie trage das Risiko. Warum aber kehrt Japan trotz gigantischer Kosten und Risiken zur Atomkraft zurück? Ein Grund sei (laut Deutschlandfunk), dass man sich durch die weitere Produktion von Plutonium die Möglichkeit offen halten wolle, Atombomben zu bauen. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Dr. Hermann Scheer sagte dazu in einem früheren Interview: „Alle Atombombenländer würden, trotz aller Risiken und obwohl selbst das ökonomische Argument entfalle, niemals die Atomenergie, die Atomkraftanlagen und ihre Forschungszentren aufgeben, solange sie Atomwaffen haben, denn sonst würde die Atomwaffe sündhaft teuer für sie, so dass sie nur aus diesem Grund an der Atomenergie festhielten.“ Die Bevölkerung hat bei der Atomenergie stets die effiziente Stromversorgung vor Augen. Man könnte jedoch sagen, dass der Strom eher ein „Nebenprodukt“ ist, es aber in der Hauptsache um das militärische Geschäft geht. Unter der Tarnkappe der zivilen Nutzung kann der militärische Atomsektor also widerstandsfrei, lautlos und profitabel Rüstungsvorhaben durchziehen. [5] Schlusspunkt ●

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=