134 Ausgabe 64/15 S&G Hand-Express In einem Interviewvom7.1. 2015 beschrieb Gerhard Wisnewski* den sogenannten „Kampf gegen den Terror“ seit 9/11 im Jahr 2001: Dies sei „das Ergebnis einer Prophezeiung“ oder Planung von einigen Politikund Strategieexperten rund um das Pentagon und um die sogenannten Neocons** gewesen. Diese hätten den „Krieg der Kulturen“ schon Anfang der 90er Jahre als Ablösung für den OstWest-Konflikt geplant – denn es war ja klar, der Ost-West-Konflikt hatte für den Westen auch ganz große Vorteile: für die Rüstungsindustrie, für die Politiker, sie konnten das Volk unter Spannung halten. […] Sie brauchten einfach einen Feind, und daher hat man statt des Ost-West-Konfliktes den sogenannten „Krieg der Kulturen“ geplant.“ Dies gehe aus dem 1996 erschienenen Buch „Kampf der Kulturen“ des Politikprofessors Samuel Huntington hervor. Er habe die mittelalterlich erscheinenden Religionskonflikte vorausgesagt. „Viel gehe auf das Konto der westlichen Geheimdienste“, so Wisnewski, „die so viel Hass schüren wollen, bis irgendwann der Motor läuft und der Krieg der Kulturen anspringt und von selber in Gang bleibt.“ Ziel sei die vollständige Abschaffung der Kulturen und Religionen, damit die sogenannte „Neue Weltordnung“ (NWO) durchgesetzt werden könne.[6] These 2: Verselbstständigung der IS-Terroristen? ea. Eine These besagt, dass die IS- oder andere Terroristen zwar von den Geheimdiensten rekrutiert und benutzt würden, dann aber ein Eigenleben entwickeln und außer Kontrolle geraten. So geschehen in Libyen, wo man „al-Qaida“-Söldner rekrutierte, um Gaddafi zu stürzen. Später griffen diese jedoch das US-Konsulat in Bengasi an, wobei vier amerikanische Botschaftsmitglieder getötet wurden. Ebenso sei nun der von westlichen Ländern aufgebaute IS – u.a. um Assad zu bekämpfen – auβer Kontrolle geraten und schade allen, die eine Migrationsflut wollen, EU, Merkel, Obama, Soros und alle, die der sogenannten „Neuen Weltordnung“ (NWO) dienten. Genau das entspräche einer Verselbständigung der Terroristen. Die Zukunft der Politik der offenen Grenzen sei nun nach den Terroranschlägen in Frage gestellt. [9] These 3: IS-Terroristen von Geheimdiensten instrumentalisiert? These 1: Eine Operation unter „falscher Flagge“? vg. Der Ausdruck „false flag“, zu Deutsch „falsche Flagge“, ist ein nachrichtendienstlicher Begriff, der eine verdeckt geführte Operation oder Terrorattacke, meist des Militärs oder eines Geheimdienstes, bezeichnet. Diese wird dann einem unbeteiligten Dritten zugeschrieben. Deshalb heißt es auch „falsche Flagge“, also eine Täuschung darüber, wer die wirklichen Täter sind. Typische Merkmale einer „false flag“ weisen folgende Terroranschläge auf: 9/11 in New York 2001, 7/7 in London 2005, der Anschlag auf den Boston-Marathon 2013, sowie der Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris am 7.1.2015. Bei „Charlie Hebdo“ gibt es beispielsweise viele Indizien, die darauf hindeuten, dass diejenigen, die den Anschlag verübten, nicht dieselben waren, die als Täter präsentiert wurden. Die wirklichen Täter waren verhüllt und konnten nicht identifiziert werden. Die präsentierten Täter seien durch einen im angeblichen Fluchtfahrzeug gefundenen Ausweis identifiziert worden. Gemäß mehreren Zeugen stimmte die Beschreibung der mutmaßlichen Täter aber keinesfalls mit dem schwer bewaffneten Killerkommando überein. Auch wurden die mutmaßlichen Täter bei ihrer Verhaftung getötet und somit zum Schweigen gebracht, wie so oft, wenn es sich um eine „false flag“ handelte. In diesem Sinne besagt These 1, dass es sich bei den neuesten Terroranschlägen in Paris nicht um eine „false flag“ handelt, da keine Täuschung vorlag, wer die wirklichen Täter waren: sie trugen keine Masken und sprengten sich selber in die Luft. [8] Quellen: [6] und [7] www.kla.tv/7153 | http://media2.ws.irib.ir/german/media/k2/audio/274695.mp3 [8] und [9] www.kla.tv/7138 | http://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Flagge | http://alles-schallundrauch.blogspot.ch/2015/11/warumparis-keine-false-flag-operation.html [10] www.kla.tv/7138 | http://recentr.com/2015/11/die-relevantenverschworungshypothesen-zu-den-pariser-anschlagen/ Schlusspunkt ● Handelte es sich nun bei den letzten Anschlägen um eine Instrumentalisierung der IS – und in diesem Sinne um eine Operation unter „falscher Flagge“ – oder haben die Terroristen eigenständig gehandelt, oder könnte es sich sogar um eine Mischung aus allen drei Thesen handeln? Es lohnt sich, die verschiedenen Szenarien vor Augen zu behalten, die weitere Entwicklung zu beobachten und sich immer wieder die Frage zu stellen: „Wem nützt es?“ – um dadurch selbst zum Experten zu werden! Die Redaktion (dd.) Warum man den Islam weghaben möchte Gerhard Wisnewski am 7.1. 2015: „Das Ziel Islam beispielsweise ist ja sehr wichtig aus verschiedenen Gründen: aus religiösen Gründen, aus kulturellen Gründen. Man möchte diese Kultur weg haben, die sehr stark auf konservativen Werten beharrt wie der Familie. Und zum anderen möchte man natürlich auch an die Ressourcen heran, die sich in islamischen Ländern befinden, wie beispielsweise die Öl-Ressourcen. Das heißt: Es ist ja immer so, dass solch strategische Entwicklungen und solch strategische Pläne multifunktional sind; man versucht immer, möglichst viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.“ [7] Der „Kampf der Kulturen“ sei geplant ae. Die Anschläge vom 13.11. 2015 seien zwar von IS- oder anderen Terroristen verübt worden, diese hätten jedoch nicht eigenmächtig gehandelt. Nur ein absichtliches Wegschauen oder sogar aktive Hilfe französischer oder anderer Geheimdienste hätten die präzise durchgeführten, minutiös geplanten Anschläge möglich gemacht. Die Angreifer waren professionell organisiert, benutzten Sturmgewehre desselben Typs und trugen identische Sprengstoffwesten. Die Befürworter dieser These weisen darauf hin, dass den Terroranschlägen am 13.11.2015 eine medizinische Nofallübung unmittelbar vorausgegangen war, bei der es um fiktive Anschläge an mehreren Orten gegangen sei. Auch Polizei und Feuerwehr seien eingebunden gewesen. Dieses Szenario einer fiktiven Notfallübung am Tage eines Teranschlages gab es ebenfalls bei 9/11, 7/7 in London 2005 und am Boston-Marathon 2013. Die Frage nach dem „Wem nützt es?“ beantwortet diese Gruppe einerseits, dass durch die Anschläge eine innenpolitische Berechtigung geschaffen wurde, Bürgerrechte einzuschränken, wie z.B. Verschärften Überwachungsmasnahmen oder Demonstrationsverbote. Anderseits, dass die abgeflachte Kampagne gegen das Assad-Regime und die IS nun auch neu belebt werden könne. Wobei der Einsatz der IS jedoch lediglich dem Ziel diene, den syrischen Präsdenten Bashar al-Assad zu beseitigen. [10] *deutscher Buch- und Filmautor **US- Politiker, die – oft unter dem Deckmantel von Demokratie und Freiheit – für den globalen Füh rungsanspruch der USA eintreten. – Sonderausgabe Hintergründe der Pariser Terroranschläge
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