S und G Jahrbuch 2012

„In vielen Regionen Deutschlands werden derzeit neue, immer größere Tierhaltungen gebaut oder bestehende Anlagen erweitert. […] Die Tendenz geht dabei hin zu rasant steigenden Tierkonzentrationen in immer weniger agrarindustriellen Anlagen. Agrarfabriken mit Größenordnungen von rund 90.000 Schweinen, 800.000 Legehennen und 500.000 Masthähnchen befinden sich in Genehmigungsverfahren oder bereits in Betrieb. Mit Hilfe [und Geldern, Anm. Red.] der EU, der Bundes- und Landesregierungen sowie Verbänden der Agrar- und Ernährungsindustrie wachsen Tierhaltungskonzerne heran, deren Kern außerlandwirtschaftliche Investoren bilden. Landwirte [also die eigentlichen Fachleute, Anm. Red.] geraten dabei in die Rolle von abhängigen Lohnempfängern ohne Eigenständigkeit und Kontrolle über die Art der Tierhaltung und der Fütterung in ihren Ställen. […]“ So sterben kleine, handwerklich arbeitende landwirtschaftliche Betriebe aus. nächsten Jahr verwenden. Damit nicht genug: Mit dem Kauf von Monsanto-Saatgut sind für die Landwirte überdies für sie unvorteilhafte und langjährige Verträge verbunden, denn es dürfen ausschließlich Monsanto-Produkte eingesetzt werden. Die gleiche Strategie verfolgen in Deutschland z.B. BASF, Syngenta, Bayer, DOW oder DuPont*. Wann werden sich die unersättlichen, geldgierigen Krakenarme all dieser Firmen auch noch um sämtliche Konsumenten geschlungen und festgesaugt haben? * DuPont hat nach den USA den größten Absatzmarkt in Deutschland! jdj. Die USA planen eine weltweite Abschaffung der Genfood-Kennzeichnung. Bei einer der letzten internationalen Konferenzen der „Codex Alimentarius Kommission“ gaben die Vertreter der USA bekannt, dass die Lebensmittelkennzeichnung für Gentechnikprodukte weltweit abgeschafft werden soll. Gleichzeitig sollen gentechnikfreie Produkte auch als solche nicht mehr gekennzeichnet werden. Die Pläne gehen sogar so weit, dass die USA jedes Produkt, das dennoch als „gentechnikfrei“ gekennzeichnet wäre, beschlagnahmen lassen könnten. Auch in Deutschland gibt es, obwohl schon vielfach gefordert, nach wie vor keine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte tierische Produkte. In Österreich dagegen gibt es eine Richtlinie zur Definition der „Gentechnikfreien Produktion“ von Lebensmitteln und deren Kennzeichnung. Danach dürfen Tiere unter bestimmten Auflagen gentechnikfrei gefüttert und die Produkte daraus auch so gekennzeichnet werden. Fazit: Eier, Milch und Hähnchen sind dort mittlerweile aufgrund eines Aufschreis der Bauern gentechnikfrei zu erwerben. Dies ist eine europäische Sensation: Bauern kaufen genfreies Soja, obwohl es 10 % teurer ist. Man sieht: Die Bevölkerung kann etwas verändern! Wo verläuft die Grenze zwischen bewusster Schädigung und Tötungsabsicht? Ausgabe 48/12 S&G Hand-Express Schlusspunkt ● „Die Landwirtschaft ist nur ein Beispiel dafür, wie wir Bürger bewusst massiv hinters Licht geführt und gefährdet werden. Die S&G berichtet über eine große Vielzahl solcher Themen, die jeden von uns hautnah betreffen. – Bestelle weitere Ausgaben und werde Kurier!“ Quellen: www.sackstark.info/?p=12177 http://umweltinstitut.org/gentechnik/ patentierung/frontalangriff-dergentechnikkonzerne---interview-mitpat-mooney-203.html hg. Glyphosat, Hauptwirkstoff der meisten handelsüblichen Herbizide, ist ein Pflanzengift. Es vergiftet aber nicht nur Pflanzen, sondern schleichend auch Tiere und Menschen. An einer deutschen Universität wurden Urinproben der städtischen Bevölkerung auf Belastungen mit Glyphosat untersucht. Alle Proben wiesen erhebliche Konzentrationen dieses Herbizidwirkstoffes auf. Sie lagen um das Fünf- bis Zwanzigfache über dem Grenzwert von Trinkwasser. Die Proben wurden von Personen genommen, die keine landwirtschaftlichen Kontakte mit dem Mittel hatten. Es waren Anwälte, Journalisten und Angestellte in Berlin. Durch Herbizidspritzung bei Kartoffeln z.B. (2,5 l/ha) dringt ein Teil der Herbizide über den Blattkörper direkt in die Kartoffel ein und gelangt so in den menschlichen Körper und von dort in die Umwelt (v.a. ins Grundwasser). Aktuelle Studien belegen schon bei geringsten Konzentrationen von Glyphosat, dem Wirkstoff von Roundup, gravierende gesundheitliche Risiken wie Krebs, Zelltod und Fruchtbarkeitsstörungen. Ebenso sind Schädigungen des Erbguts, der Embryonalentwicklung, des Immunsystems, der Leber und des Nervensystems Auswirkungen von Glyphosat. Diese Folgeschäden sind den verantwortlichen Kontrollbehörden bekannt. Wer ist es, der wissentlich unsere Gesundheit aufs Spiel setzt? Und wer profitiert alles davon? Der allgemeinen Rechtsprechung nach ist man geneigt, hier von einer Tötungsabsicht zu sprechen. Kann das wirklich sein? Quellen: ÖKOmenischer Gärtnerrundbrief 2012-01; http://antilobby.wordpress.com/2012/ 05/31/glyphosat-herbizide-im-urin Agrarfabriken boomen und werden staatlich subventioniert Quellen: Originaltext Forderungen des Netzwerkes „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ zur Eröffnung der 75. Internationalen Grünen Woche am 14.1.2010 in Berlin http://www.bund.net/fileadmin/ bundnet/pdfs/landwirtschaft/20100114 _landwirtschaft_bauernhoefe_statt_ agrarfabriken_netzwerk.pdf Genfood: Kennzeichnung soll verboten werden – in Österreich ist Ausnahme möglich Quellen: www.zentrum-der-gesundheit.de/ gen-food-kennzeichnung-ia.html http://www.keinegentechnik.de/fileadmin/files/Infodienst/ 07_11_bmgfj_codex_oesterreich.pdf http://umweltinstitut.org/gentechnik/ patentierung/frontalangriff-dergentechnikkonzerne---interview-mitpat-mooney-203.html Fortsetzung von Seite 1 „Wenn du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst du selbst ein Teil des Problems!“ alte Indianerweisheit 98

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